Die Midland-Kollektion der Schweizer Uhrenmarke Delma ist eine moderne Neuinterpretation eines Zeitmessers aus den 1980er-Jahren. Die Delma Midland soll dem heutigen Trend zu (meist) Stahluhren mit integrierten Armbändern und oft geometrischem Design auf Teilen oder dem gesamten Gehäuse entsprechen. Auch dieses Marketingziel verfolgt Delma mit einem vertrauten, aber dennoch unverwechselbaren Design, kombiniert mit einem erschwinglichen Preis-Leistungs-Verhältnis für Uhrenliebhaber. aBlogtoWatch berichtete erstmals hier über die Delma Midland Uhr und ging dabei auf die technischen Spezifikationen und die allgemeine Positionierung der Delma Midland-Produktfamilie ein. Heute möchte ich ein weiteres Modell der Delma Midland vorstellen: die Midland Purple, benannt nach ihrem (nennen wir sie) aubergine-violetten Zifferblatt.
Delma fertigt derzeit mindestens sieben verschiedene Zifferblattfarben für die Midland sowie die meisten oder alle dieser Zifferblattfarben auch in Swiss Made-Automatik- oder Quarzausführungen. Abgesehen vom Uhrwerk und der Beschriftung „Automatic“ auf dem Zifferblatt gibt es zwischen der mechanischen und der Quarzvariante der Midland kaum Unterschiede. Der Preisunterschied zwischen der Automatik- und der Quarzversion der Delma Midland beträgt 575 US-Dollar, was fast dem Preis von 775 US-Dollar für die Quarzversion entspricht. Das ist ungefähr so viel (vielleicht etwas übertrieben), wie ein Kunde meiner Meinung nach für ein Automatik- oder Quarzwerk im selben Produkt zahlen sollte.
Vor zehn Jahren interessierte sich niemand für Uhrendesigns dieser Art. In den späten 1970er- und frühen 1980er-Jahren erlebten sowohl teure als auch erschwingliche Uhren wie diese eine Blütezeit. Der Fokus lag auf modernen Herrenschmuck-Designs, bei denen Gehäuse und Armband optisch integriert waren. Diese Uhren waren von Produkten wie der Royal Oak und der Nautilus inspiriert und tauchten bei vielen Marken auf, darunter auch vielen aus Japan. In den letzten Jahren sind integrierte Armbänder wieder in Mode gekommen, und viele Marken kreieren neuartige Versionen, da die ursprünglichen Vintage-Modelle oft nicht mehr erhältlich sind. In gutem Zustand oder für den heutigen Geschmack zu klein. Das ist der Ursprung der Delma Midland und vieler anderer Uhren dieser Kategorie.
Der Wettbewerb in diesem Produktbereich ist hart. Uhren dieser Art mit Dreizeiger-Zifferblatt, geometrischem Gehäuse und integriertem Armbanddesign gibt es heute in einer Preisklasse zwischen 500 und 3.000 US-Dollar in großer Auswahl. Käufer können wählerisch sein, und jede Uhr dieser Kategorie muss eine besondere Kombination aus Ästhetik, Wert und Markenauftritt bieten, um erfolgreich zu sein. Die Midland besticht durch ein markantes, fesselndes Design und ist sehr ansprechend. Sie ist besser verarbeitet als viele andere Uhren dieser Preisklasse, und das Design ist zwar nicht besonders originell, aber ansprechend und raffiniert. Mit 40,5 mm Breite ist die Uhr nicht besonders groß, wirkt aber dennoch markant und eignet sich ideal für Uhrenliebhaber, die einen markanten Look an ihrem Handgelenk bevorzugen. Das Stahlgehäuse ist 10,8 mm dick, hat einen Bandanstoßabstand von 47 mm und ist bis 100 Meter wasserdicht. Über dem Zifferblatt befindet sich ein entspiegeltes, flaches Saphirglas. Im Inneren der Uhr arbeitet ein Schweizer Automatikwerk Sellita SW200-1 mit 4 Hz, 41 Stunden Gangreserve und einem speziellen Delma-Rotor aus Messing. Das Uhrwerk ist durch ein Saphirglasfenster im Gehäuseboden sichtbar.
Die geriffelte Lünette erinnert an die legendäre Datejust von Rolex (und andere Modelle mit solchen Lünetten). Sie wirkt nicht wie eine Kopie der heutigen Riffelung von Rolex, und mir gefällt auch, wie sich die gleiche Textur auf der Krone wiederfindet. Das Midland-Zifferblatt ist strukturiert und verfügt über attraktive applizierte Stundenmarkierungen und passende, mit Leuchtmasse bemalte Zeiger. Die Ablesbarkeit ist insgesamt sehr gut, ganz im Stil einer Dresswatch. Das Zifferblatt trägt das Datum, was nicht jedermanns Geschmack sein dürfte, insbesondere angesichts des weißen statt des violettfarbenen Datumsrads. Ich fand das Zifferblattdesign sowie das gesamte Gehäusedesign eines der Highlights der Delma Midland-Serie. Das Violett hat einen schönen Farbton, ist matt und wirkt unisex.
Mein einziger Kritikpunkt an der Delma Midland ist, dass die äußeren Armbandglieder teilweise scharfkantig sind. Der Stahl ist gut poliert und das Armband solide verarbeitet, aber ein zusätzlicher Polierschritt an den Gliedern, der die Haut weniger scheuern würde, wäre angenehmer. Das ist kein großes Problem und wird auch nicht alle Menschen betreffen, aber Delma wird in Zukunft daran arbeiten. Das Armband wird mit einer traditionellen Faltschließe im Schmetterlingsstil geschlossen. Ein weiteres kleines Manko ist, dass man die Midland nur mit dem mitgelieferten Armband tragen kann, da die Bandanstöße nicht für traditionelle Armbänder ausgelegt sind.
Die Delma Midland ist besonders interessant, wenn Sie sich für eine bestimmte Zifferblattfarbe interessieren – und diese Kollektion bietet sie. Fans der Marke werden sich auch über das interessante Design freuen, das sich von den anderen Sport- oder Dresswatch-Serien der Marke abhebt. Delma legt großen Wert auf die Preisgestaltung, aber auch hier herrscht ein harter Wettbewerb – und es ist schwierig, die Dominanz der Tissot PRX Automatic (die günstiger ist) zu brechen. Allerdings wünschen sich viele Leute nicht unbedingt eine so gewöhnliche Uhr, und so wird die weniger beliebte Midland zur markanteren Wahl. Es handelt sich um eine attraktive Uhr mit relativ wenigen Macken und einem attraktiven Preis. Die Uhr stammt von einer kompetenten Marke, die seit langem erschwingliche Schweizer Uhren herstellt. Der Preis für die Delma Midland Automatic Purple (41701.740.6.211) beträgt 1.350 US-Dollar.