Perrelet

Perrelet LAB PERIPHERAL DUAL TIME BIG DATE

Perrelet LAB PERIPHERAL DUAL TIME BIG DATE

Die Perrelet LAB PERIPHERAL DUAL TIME BIG DATE zeigt meisterhaft verschiedene Anzeigen an. Mit seiner bemerkenswerten Skala verkündet das Modell das Datum und verkündet die “Ortszeit” und die “Heimatzeit” unmissverständlich. Darüber hinaus ehrt der Zeitmesser das Werk von Abraham Louis Perrelet mit seiner peripheren Schwungmasse, die zifferblattseitig präsentiert wird. Angus Davies nimmt das neueste Meisterwerk von Perrelet unter die Lupe, eine Uhr, die für einen vergleichsweise bescheidenen Preis eine Fülle von Eigenschaften bietet.

Der Name Abraham Louis Perrelet wird immer ein Synonym für automatische Uhrwerke sein. In der Tat wird die Erfindung des Automatikwerks weithin Monsieur Perrelet (1777) zugeschrieben.

1995 brachte Perrelet die “Double Rotor” auf den Markt. Wie bei anderen Automatikuhren nutzte eine Schwungmasse auf der Rückseite der Uhr die Energie, die durch die Bewegung des Handgelenks des Trägers entsteht, und spannte so die Antriebsfeder. Diese Uhr unterschied sich jedoch von ihren Vorgängern durch einen zweiten Rotor auf der Vorderseite des Gehäuses. Diese Schwungmasse war zwar mit dem hinteren Rotor verbunden und erfüllte eine funktionelle Aufgabe, doch der Anblick des vorderen Rotors, der sich auf dem Zifferblatt befand, war ebenfalls ein faszinierender Anblick.

 

Diese Eigenschaft führte 2009 zur Entwicklung der ersten Turbine-Modelle. Auch hier zog ein zifferblattseitiger Rotor die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich, doch anders als bei der Double Rotor wurde die kinetische Energie dieses Rotors nicht zum Antrieb der Triebfeder genutzt. Im Gegenteil, es war ein rein ästhetisches Element. Der Grund für die Unabhängigkeit der Turbine bestand darin, dass die Drehgeschwindigkeit der Turbine beeinträchtigt würde, wenn sie mit dem Federhaus verbunden wäre, was die fast hypnotische Leistung der Turbine beeinträchtigen würde.

Perrelet LAB PERIPHERAL DUAL TIME BIG DATE

Seit dem Erscheinen der ersten Turbine-Modelle im Jahr 2009 hat die Schweizer Marke zahlreiche Stilrichtungen erforscht, wobei verschiedene Zifferblattdetails oft hinter den Turbinenschaufeln auf einer niedrigeren Ebene angebracht sind. Sobald die Turbine in Bewegung ist, kommen verschiedene versteckte Details zum Vorschein. Im Laufe der Jahre hat Perrelet seine kreative Seite erkundet und die untere Ebene mit einer Vielzahl von Dekorationen versehen, darunter Totenköpfe, Spielkarten und ein Rouletterad, um nur einige zu nennen.

 

 

Unabhängig vom gewählten Perrelet-Modell ist die Schwungmasse seit jeher ein wesentliches Merkmal der Marke. Ganz einfach: Automatikuhren sind das Herzstück der DNA dieser Marke. Vor kurzem hat die Luxusmarke zwei neue Modelle vorgestellt: die LAB PERIPHERAL 3 HANDS & DATE und die LAB PERIPHERAL DUAL TIME BIG DATE. Vor einigen Wochen ergriff ich die Gelegenheit, die letztgenannte Uhr an meinem Handgelenk zu befestigen und ihre Zusammensetzung aus der Nähe zu betrachten.

Das Zifferblatt

Die Perrelet LAB PERIPHERAL DUAL TIME BIG DATE wird in drei Zifferblattvarianten angeboten: silber, schwarz oder blau. Ich hatte die Gelegenheit, die Variante mit dem blauen Zifferblatt zu tragen. Die Kombination aus blauen und silbernen Farbtönen wirkt besonders harmonisch und ist ein echter Blickfang. Im Folgenden möchte ich mich hauptsächlich auf diese Version der Uhr (Ref. A1101/4) konzentrieren, auch wenn sich die meisten meiner Kommentare auf alle drei Varianten beziehen.

Perrelet LAB PERIPHERAL DUAL TIME BIG DATE

Die Stunden- und Minutenzeiger sind mit Leuchtmasse ausgekleidet, haben stumpfe Spitzen und sind großflächig. Die Weite der Zeiger unterstützt die Ablesbarkeit. Die Stundenmarkierungen ähneln gleichschenkligen Dreiecken mit abgeschnittenen Spitzen. Auch hier hat die Manufaktur die Oberseite der Indexe großzügig mit Leuchtstoff beschichtet. Die Zeiger und Indexe arbeiten erfolgreich zusammen und vermitteln eine klare Bedeutung. Die Stundenmarkierungen gehen jedoch noch einen Schritt weiter: Sie sitzen auf einem blauen Kreis, der an den zentralen Bereich des Zifferblatts angrenzt, und ragen über ein silberfarbenes Trottoir” hinaus. Dieses Spiel mit Kontrasten und Tiefen sorgt für ein hohes Maß an Stil.

Perrelet LAB PERIPHERAL DUAL TIME BIG DATE

Mit zunehmendem Alter hat sich mein Sehvermögen verschlechtert, so dass das Ablesen einiger Uhrenanzeigen eine Herausforderung darstellt. Das Ablesen der großen Datumsanzeige der LAB PERIPHERAL DUAL TIME BIG DATE ist jedoch kein Problem. Im Gegensatz zu einer “normalen” Datumsanzeige besteht die Großdatumsanzeige aus zwei Scheiben, die zusammenarbeiten, um das aktuelle Datum in einer gut lesbaren Form anzuzeigen.

Der zentrale Bereich des Zifferblatts ist mit einer Reihe von Linien versehen, die von Norden nach Süden verlaufen. Ein glänzender, abgeschrägter Rand umgibt diesen Bereich und grenzt den linierten Bereich effizient von dem benachbarten blauen Kreis ab. Ein geschlängeltes, silbernes Hilfszifferblatt bei 6 Uhr zeigt die Heimatzeit” an, während der dominante Stunden- und Minutenzeiger die Ortszeit” angibt. Auf dem Hilfszifferblatt befindet sich bei 10:30 Uhr eine kleine Öffnung, die als Tag-/Nachtanzeige dient. Alles ist äußerst logisch und eignet sich ideal für Geschäftsreisende, die ihr Leben an zwei verschiedenen Orten verbringen müssen. Ein zentraler Sekundenzeiger vervollständigt das Funktionsinventar und korrespondiert mit der Minuterie, die das Hauptzifferblatt umgibt.

Perrelet LAB PERIPHERAL DUAL TIME BIG DATE

Wie bereits erwähnt, sind Automatikwerke ein wesentlicher Bestandteil der DNA von Perrelet. Die LAB PERIPHERAL DUAL TIME BIG DATE steht für die Vorliebe der Marke für Uhrwerke mit automatischem Aufzug. Die bogenförmige Masse ist kreisförmig gemasert und mit einem gerillten Motiv verziert. Sie sitzt in einem silberfarbenen Kanal, dem so genannten Trottoir. Diese oszillierende Masse nimmt etwa 50 % des Kanals ein und dient dazu, das Federhaus anzutreiben. Im Gegensatz zu einigen Geschwistern dieses Modells, bei denen die Schwungmasse aus rein ästhetischen Gründen vorne angebracht ist, hat der Rotor bei diesem Modell in erster Linie eine funktionelle Aufgabe. Der Anblick des sich hin und her bewegenden Rotors ist jedoch faszinierend.

Der Fall

Das kissenförmige Gehäuse misst 42 mm x 42 mm und verzichtet auf das allgegenwärtige runde Gehäuse. Das Profil der Perrelet LAB PERIPHERAL DUAL TIME BIG DATE ist in der Tat sehr komplex. So ragen beispielsweise die facettierten Bandanstöße aus der Gehäusemitte heraus und entsprechen dem Stil des Hauses, nämlich groß und scharfkantig. Das Gehäuse ist in der Taille eingeschnürt, während das Gehäuseband mit einer Reihe von rechteckigen Abschnitten verziert ist. Neben der Lünette variiert der obere Teil des Gehäuses in der Breite und ist mit einem facettierten Rand versehen. Die Komplexität des Gehäuses dieses Modells kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Wie viele andere Aspekte dieser Uhr ist auch seine Herstellung das Ergebnis langer Überlegungen und komplizierter Fertigung.

 

Ein weiteres Merkmal ist die aufwendig gestaltete Krone, die runde und quadratische Formen miteinander verbindet. Außerdem ist das “P”-Logo der Marke als Relief auf der Kronenflanke zu sehen.

Auf der Rückseite der Uhr wird der Gehäuseboden mit sechs Schrauben fixiert. In der Mitte des Bodens gibt eine Scheibe aus Saphirglas den Blick auf das Kaliber Manufacture Perrelet P-421 frei. Ein Ring mit verschiedenen Beschriftungen umgibt das Uhrwerk und verrät das Herkunftsland des Modells, die Referenznummer und die maximale Wasserdichtigkeit der Uhr.

Perrelet liefert die Uhr mit einem blauen Kalbslederarmband aus, das mit klaren, schlichten weißen Nähten verziert ist. Das Anbringen des Zeitmessers am Handgelenk und das anschließende Abnehmen erweist sich dank der Stahlfaltschließe der LAB als benutzerfreundliche Angelegenheit.

 

Die Bewegung

Das Herzstück der Perrelet LAB PERIPHERAL DUAL TIME BIG DATE ist das Kaliber P-421 der Manufaktur Perrelet. Die Schweizer Marke gehört zu einer großen Gruppe, zu der auch der Uhrwerkspezialist Soprod gehört. Das Know-how von Perrelet und der Schwesterfirma Soprod kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, was bei der Beurteilung des Uhrwerks deutlich wird.

 

Auf den ersten Blick ähnelt das Kaliber Perrelet P-421 einem Handaufzugswerk, das auf eine oszillierende Masse zu verzichten scheint. Das hat zur Folge, dass der Blick auf die Brücken, das Sperrrad und das Regulierorgan durch nichts beeinträchtigt wird. Wie bereits erwähnt, befindet sich die oszillierende Masse, also der periphere Rotor, neben der Minuterie auf der Vorderseite der Uhr. Auf diese Weise hat Perrelet den Blick frei gemacht, so dass der Träger in die Welt der fein dekorierten Uhrwerkkomponenten eintauchen kann.

Die vier rhodinierten Brücken, die sich auf der Rückseite befinden, sind mit dem traditionellen Genfer Streifenmuster verziert. Zwei dieser Brücken sind mit einem goldenen Text graviert. Neben dem Regulierorgan ziert ein Meer aus Perlage die Hauptplatine, während das Sperrad mit einem Sonnenstrahlenmuster verziert ist.

Die Unruh hat eine Frequenz von 28.800 Umdrehungen pro Minute (4 Hz) und das Uhrwerk ist mit 30 Steinen ausgestattet. Wenn die Uhr vollständig aufgezogen ist, läuft sie 42 Stunden lang selbstständig.

Schlussbemerkungen

Bei dem Namen Perrelet denkt man sofort an die Turbine-Modelle des Unternehmens. Der Erfolg dieser replica Uhren sollte gewürdigt werden, doch das Schweizer Unternehmen bietet ein vielfältiges Portfolio, zu dem auch die neue LAB PERIPHERAL DUAL TIME BIG DATE gehört. Ich vermute, dass einige Uhrenliebhaber beide Uhrengattungen bewundern werden, aber dieser neueste Zeitmesser wird zweifellos neue Bewunderer der Marke anziehen.

Perrelet LAB PERIPHERAL DUAL TIME BIG DATE

Das Zifferblatt fasziniert mit zahlreichen Texturen, Tiefen, Farben und Linien, die den Betrachter verführen. Der Torso des Gehäuses ist facettenreich und schön geschliffen. Die Liebe zum Detail, die Perrelet an den Tag legt, ist sehr beeindruckend. Mir persönlich gefallen die Stundenmarkierungen und die Art und Weise, wie sie über das Trottoir auskragen. Auch der Anblick der sich drehenden Schwungmasse, die ihre wichtige Aufgabe erfüllt, ist ein weiteres exquisites Detail.

Außerdem schätze ich – vielleicht als Folge meiner altersbedingten Kurzsichtigkeit – die großformatigen Zeiger, das Breitbild-Datum und die gut lesbare Anzeige der zweiten Zeitzone. Tatsache ist, dass bei dieser Uhr keine Bifokalbrille erforderlich ist, da die Ablesbarkeit dieser Anzeige über jeden Zweifel erhaben ist.

 

Perrelet hat offensichtlich viel Zeit und Geld in die Herstellung des Zifferblatts, des Gehäuses und des prächtigen Uhrwerks investiert, doch der Preis ist mit 4’980 CHF (UVP, Stand: 2.12.2021) bescheiden. Es scheint, dass man Perrelet nicht nur wegen seiner historischen Verbindung mit dem Automatikwerk oder seinen extravaganten Turbine-Modellen in Betracht ziehen sollte. Vielmehr sollte man sie auch wegen des bemerkenswerten Preis-Leistungs-Verhältnisses schätzen, das die Marke zu bieten scheint.

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