OMEGA

Eisenbahner: Test der Omega Seamaster Railmaster

Omega Railmaster - flat

Auch wenn sie nie zum Mond geflogen ist oder die Zeit am Handgelenk von 007 gehalten hat, ist die Omega Railmaster eine praktische, unkomplizierte Uhr, die man bei der Arbeit tragen kann. In diesem Beitrag aus den WatchTime-Archiven nehmen wir sie gründlich unter die Lupe.

Omega Railmaster - reclining
Der Railmaster misst knapp 40 mm im Durchmesser und hat damit die gleiche Größe wie das Original.

Ursprünglich für Menschen entwickelt, die in der Nähe von elektrischen Feldern arbeiten, ist die Omega Seamaster Railmaster heute ein stilsicherer Zeitmesser mit einem modernen Master-Chronometer-Werk. Die Indexe und die stabförmigen Stunden- und Minutenzeiger sind mit Super-LumiNova beschichtet, das tagsüber eine Patina-Farbe vortäuscht. Bei Einbruch der Dunkelheit leuchten diese Komponenten jedoch in einem wunderschönen Azur, während ein heller Punkt gemächlich die Spitzen der dreieckigen Stundenmarkierungen des Zifferblatts passiert. Dieser “Lollipop”-Sekundenzeiger mit seiner leuchtenden Scheibe spielt auf die Art und Weise an, wie die Sekunden auf den Uhren in Schweizer Bahnhöfen angezeigt werden, und unterstreicht die Verbundenheit der Railmaster mit dem Eisenbahnwesen.

Als die Railmaster 1957 auf den Markt kam, war sie der jüngste Ausdruck einer langjährigen Beziehung zwischen Omega und den Eisenbahnen. Omega lieferte 1895 erstmals Taschenuhren an Eisenbahngesellschaften. Die Railmaster war die erste Armbanduhr, die speziell für Bahnangestellte, Wissenschaftler, Elektriker und Techniker entwickelt wurde, die in unmittelbarer Nähe zu starken elektrischen Strömen arbeiteten. Frühe Railmaster-Uhren waren mit einem speziellen Doppelgehäuse ausgestattet, das das Uhrwerk vor den schädlichen Auswirkungen elektrischer Felder bis zu einer Stärke von 1.000 Gauss schützen konnte.

Omega Railmaster - flat
Das Ziffernblatt weist sowohl Elemente des Retro- als auch des modernen Stils auf und ist stets gut ablesbar.

Als 2003 eine überarbeitete Auflage des Omega-Klassikers auf den Markt kam, war das Modell bereits mit einem modernen Koaxialkaliber ausgestattet, das in den späten 1990er Jahren entwickelt worden war. Diese Variante wird nicht mehr produziert, aber die Railmaster kehrte 2017 in einer serienmäßig hergestellten Jubiläumsedition zurück. Sie ließ das historische Design des Originalmodells von 1957 wieder aufleben und peppte das vertraute Styling mit einigen Nuancen auf. Das Modell mit dem Omega-Manufakturkaliber 8806 mit Automatikaufzug verband den Vintage-Look mit moderner Master-Chronometer-Technologie, die das Uhrwerk vor Magnetfeldern bis zu 15.000 Gauss schützt. Die Railmaster setzt damit eine Geschichte fort, die vor mehr als 120 Jahren begann.

Im Gegensatz zum Original und zum limitierten Jubiläumsmodell ist das Zifferblatt der serienmäßig hergestellten Railmaster, unserer Testuhr, nicht glatt, sondern vertikal gebürstet, was dem Zifferblatt einen modernen Touch verleiht. Nostalgie hingegen verkörpert der treffend benannte “eisenbahnartige” Minutenkreis, der beim Originalmodell übrigens aus langgezogenen Indexstrichen bestand. Moderner wirken dagegen die Ziffern 3, 6, 9 und 12, die bei allen Modellen vorhanden sind, aber in unterschiedlichen Schriftarten gedruckt werden.

Omega Railmaster - caseback open
Das Kaliber 8806 verbirgt sich hinter einem Edelstahlboden mit Bajonettverschluss.

Das Fadenkreuz in der Mitte des Zifferblatts wurde als Symbol für Präzision verstanden, die die zeitgenössische Railmaster dank des Master-Chronometerkalibers 8806 zuverlässig erreicht. Ein COSC-Zertifikat belegt, dass die Zeitmessung dieses Kalibers die offizielle Chronometernorm einhält. Ein zweites Zertifikat – ausgestellt vom METAS (Nationales Metrologisches Institut der Schweiz) – bestätigt, dass die Railmaster das Qualitätsniveau der COSC übertrifft und als geprüfter Master Chronometer Schutz gegen Magnetfelder bis zu 15.000 Gauss bietet. Der Railmaster hat eine vierjährige Garantie.

Wie viele andere Omega-Uhrwerke erreicht auch das Kaliber 8806 die derzeit höchsten Standards in Bezug auf Präzision, Ganggenauigkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Magnetfeldern. Es läuft nicht ganz so perfekt wie andere Master Chronometer, die wir in der Vergangenheit getestet haben (siehe unseren jüngsten Test des Kalibers 8900 in der Seamaster Planet Ocean), aber es hält die Zeit sehr gut. Unsere Zeitmessmaschine hat nur sehr geringe Gangabweichungen zwischen den einzelnen Positionen festgestellt. Und unser empirischer Test hat gezeigt, dass diese Uhr am Handgelenk besser läuft als auf der Zeitwaage.

Omega Railmaster - back - buckle
Das Textilarmband, die Dornschließe, der Stahlboden und die konisch verschraubte Krone sind für die Arbeit geeignet.

Das Kaliber 8806 ist seit 2017 ein Dreizeigerwerk in Omegas Repertoire der Master Chronometer. Es ist im Wesentlichen baugleich mit dem Kaliber 8800, das 2016 auf den Markt kam. Im Gegensatz zum 8800 verfügt das Kaliber 8806 jedoch nicht über eine Datumsanzeige. Das hübsche Uhrwerk ist leider hinter dem massiven Metallboden des Gehäuses der Railmaster verborgen, das ein wellenförmiges, kantiges Design aufweist und mit dem Bild eines Seepferdchens geprägt ist. Das Seepferdchen und der Schriftzug auf dem Boden erscheinen dank des neuen, patentierten Naiad-Lock-Systems immer in der richtigen Position: Bei dieser Innovation handelt es sich um eine Art Bajonettverschluss für den Gehäuseboden, den Omega nach und nach in allen neuen Modellen als Ersatz für den herkömmlichen Schraubboden einbauen will.

Das Gehäuse hat einen Durchmesser von 40 mm und hält einem Wasserdruck von bis zu 150 Metern (15 bar) stand. Das Naiad-Lock-System sorgt dafür, dass der Boden immer genau passt, was auch zu seiner Ästhetik beiträgt. Mit seinem großen Wabenmuster und den monumental anmutenden Schriftzügen und Gravuren trägt der Boden ebenfalls zum Eindruck des Arbeitstiers” dieser Uhr bei, der durch das Textilband des von uns getesteten Modells noch verstärkt wird. Ein Lederfutter auf der Unterseite des Armbands erhöht den Tragekomfort am Handgelenk, während das Fischgrätenmuster des Stoffs und die Metallösen um die Löcher in der Lasche an die robuste Qualität von Arbeitskleidung erinnern.

Omega Railmaster - lume
Der Railmaster ist auch im Dunkeln gut ablesbar.

Die Omega Railmaster ist zweifelsohne ein robuster Zeitgenosse. Obwohl ihr Design nicht besonders raffiniert oder innovativ ist, hat sich diese Uhr im Laufe der Zeit bewährt und sich als praktischer, zuverlässiger und unaufdringlicher, aber dennoch eleganter Begleiter erwiesen, den Sie sowohl bei der Arbeit als auch nach Feierabend gerne tragen können.

MERKMALE:
Hersteller: Omega S.A., Stämpflistrasse 96, 2504 Bienne, Schweiz
Referenznummer: 220.12.40.20.01.001
Funktionen: Stunden, Minuten, zentrale Sekunde
Uhrwerk: Omega 8806, Automatik, 25.200 U/min, 35 Lagersteine, Titanunruh, Siliziumspirale, Schrauben an der Unruh zur Feinregulierung, Nivachoc-Stoßsicherung, 55 Stunden Gangreserve, Durchmesser = 29,0 mm, Höhe = 4,90 mm
Gehäuse: Edelstahl, gewölbtes, beidseitig entspiegeltes Saphirglas, wasserdicht bis 150 Meter
Armband und Schließe: Verstärktes Textil mit Dornschließe aus Edelstahl
Gangresultate (Abweichung in Sekunden pro 24 Stunden, voll aufgezogen/nach 24 Stunden):
Zifferblatt aufwärts +4,5 / +4,1
Zifferblatt abwärts +4,5 / +4,4
Krone aufwärts +1,4 / +3,2
Krone unten +5.3 / +5.6
Krone links +4,2 / +4,6
Größte Abweichung 3,9 / 2,4
Mittlere Abweichung +4,0 / +4,4
Durchschnittliche Amplitude:
Flache Stellungen 294° / 285°
Hängende Stellungen 259° / 250°
Abmessungen: Durchmesser = 39,97 mm, Höhe = 12,68 mm, Gewicht = 82 Gramm
Variationen: Mit Edelstahlarmband und schwarzem, grauem oder blauem Zifferblatt ($5.000); mit braunem Lederarmband und grauem Zifferblatt ($4.900); limitierte Auflage auf Basis des Originalmodells ($6.800)
Preis: $4.900

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